AWO VIA Beratungszentrum für Suchtfragen und Suchtprävention
Menschen mit einer Substanzkonsumstörung oder sonstigen abhängigen Verhaltensweisen wie z. B. Essstörungen oder exzessiver Medienkonsum benötigen in der Regel Unterstützung bei der Verhaltensänderung. Wir bieten daher die folgenden Dienstleistungen an:
- Informationsvermittlung zu Substanzkonsumstörungen
- Beratung bei Essstörungen und exzessivem Medienkonsum
- langfristige Begleitung bei Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und Verhaltensweisen
- Vermittlung in Therapie und weiterführende Hilfeangebote
- Nachsorge nach einer Langzeittherapie
- Angehörigenberatung
- Hilfestellung zum kontrollierten Trinken
- Unterstützung zum selbstbestimmten Medienkonsum
- Suchtvorbeugung
Wir arbeiten lösungsorientiert. In einem Erstkontakt besprechen wir Ihre Erwartungen an die Beratungsstelle. Wir klären mit Ihnen gemeinsam, welche Ziele Sie anstreben und was notwendig ist, um diese Ziele zu erreichen. In diesem Entwicklungsprozess unterstützen wir Sie im Rahmen unserer Möglichkeiten. Dabei begegnen wir Ihnen in den Gesprächen mit Respekt und ohne Vorurteile. Selbstverständlich unterliegen wir der Schweigepflicht. Auf Wunsch finden die Gespräche auch anonym statt.
Gruppenangebot: Rückfallprophylaxe
– Vorbeugung und Umgang mit möglichen Rückfällen
– Wöchentlich dienstags von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr.
– Ansprechpartner: Jens Trappmann, Tel.: 02335 9183-0
Offene Sprechstunde / Mediensprechstunde
Wöchentlich dienstags von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Wir bieten neben der „Vor-Ort-Beratung“ auch Telefon- und Videoberatung an. Bei Interesse vereinbaren Sie bitte einen Termin:
Tel.: 02335 9183-0.
Öffnungszeiten AWO VIA Beratungszentrum / Ansprechpartner*innen
AWO VIA Beratungszentrum für Suchtfragen und Suchtprävention
Bismarckstraße 32
58300 Wetter (Ruhr)
Tel.: 02335 9183-0
Fax: 02335 918321
Termine nach telefonischer Vereinbarung
Offene Sprechstunde/Mediensprechstunde
wöchentlich dienstags von 17.00 – 19.00 Uhr
Beratung:
Jens Trappmann
Tel. 02335 9183-14
jens.trappmann@awo-en.de
Vera Holtmann
Tel. 02335 9183-15
vera.holtmann@awo-en.de
Marit Eckert
Tel.: 02335 9183-12
marit.eckert@awo-en.de
Prävention:
Andrea Latusek
Tel. 02335 9183-13
andrea.latusek@awo-en.de
Verwaltung:
Elvan Housein
Tel. 02335 9183-0
elvan.housein@awo-en.de
Online-Beratung / Online-Terminvergabe
Darüber hinaus bieten wir Online-Beratung an. Hier gibt es die Möglichkeit zwischen Video-, Chat- und Telefonberatung zu wählen.
Nach Ihrer Registrierung können Sie anonym und sicher ihre Anfrage stellen und Sie erhalten zeitnah eine Antwort von unseren Berater*innen vor Ort.
Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, Beratungstermine online zu vereinbaren.
https://app.suchtberatung.digital/beratung/registration?aid=6004
Das AWO VIA Beratungszentrum: zertifizierter Fitkids-Standort
Das AWO VIA Beratungszentrum für Suchtfragen und Suchtprävention ist seit Juli 2023 zertifizierter Fitkids-Standort.
Für die Lebens- und Entwicklungsbedingungen von Kindern ist der Substanzkonsum ihrer Eltern mit erheblichen Belastungen und Einschränkungen verbunden. Im Rahmen des Projektes soll diese besonders schützenswerte Zielgruppe unterstützt und gestärkt werden, um einen möglichen Schaden abwenden. Ziel ist es, Kinder mit einem eigenständigen Hilfebedarf wahrzunehmen und das Kindeswohl zu sichern. Betroffene Eltern sollen zudem in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt werden.
Dazu erfasst das AWO VIA Beratungszentrum die minderjährigen Kinder der Klient*innen und überprüft regelmäßig in Teambesprechungen eine mögliche Gefährdung des Kindeswohls. Gemeinsam mit den Eltern wird das weitere Vorgehen abgesprochen und gegebenenfalls in Hilfsangebote vermittelt.
Prävention
Suchtprävention versucht Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene durch die Förderung von Lebenskompetenzen (Selbstbewusstsein, Beziehungsfähigkeit u.a.) in die Lage zu versetzen, ihre Sehnsüchte und Bedürfnisse ohne den Einsatz von Suchtmitteln zu befriedigen und Probleme ohne Rauschmittel zu lösen.
Ziel der Suchtprävention ist es:
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern.
Wohl wissend, dass Suchtmittel Bestandteil einer jeden Gesellschaft sind, möchte Prävention erreichen, dass Menschen einen verantwortlichen Umgang mit diesen Mitteln erlernen können. Neben der Förderung von Persönlichkeitswerten will Prävention aber auch suchtfördernde Strukturen im sozialen Umfeld sichtbar machen und helfen, diese zu verändern. Zwei Schwerpunkte unserer Präventionsarbeit bilden daher die Moderation von Präventionsnetzwerken und Arbeitsgruppen sowie die Fortbildung von Multiplikatoren.
Ansprechpartnerin:
Andrea Latusek
Bismarckstraße 32
58300 Wetter
Tel.: 02335-91830
Fax: 02335-918321
E-Mail:
suchtvorbeugung@awo-en.de oder
andrea.latusek@awo-en.de
Andrea Latusek
Was ist eine Substanzkonsumstörung?
„In 2013 erschien die fünfte Version des Diagnostic and Statistical Manual (DSM-V), das die amerikanische Psychiatriegesellschaft herausgibt. Diese Klassifikation bricht mit der bisherigen Unterscheidung zwischen Missbrauch und Abhängigkeit und kategorisiert stattdessen anhand von insgesamt elf Kriterien, ob eine moderate oder eine schwere Substanzgebrauchsstörung vorliegt. Sind – bezogen auf die vergangenen zwölf Monate – zwei bis drei Kriterien erfüllt, so liegt eine moderate Störung vor, bei vier oder fünf erfüllten Kriterien eine schwere Störung.
Die Kriterien sind:
- wiederholter Konsum, sodass wichtige Verpflichtungen in der Arbeit, in der Schule oder zu Hause vernachlässigt werden;
- wiederholter Konsum in Situationen, in denen es auf Grund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann;
- wiederholter Konsum trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme;
- Toleranzentwicklung, gekennzeichnet durch Dosissteigerung oder verminderte Wirkung;
- Entzugssymptome oder Substanzkonsum, um Entzugssymptome zu vermeiden;
- längerer Konsum oder in größerer Menge als geplant (Kontrollverlust);
- anhaltender Kontrollwunsch oder erfolglose Versuche der Kontrolle;
- hoher Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von der Wirkung des Konsums zu erholen;
- Aufgabe oder Reduzierung von Aktivitäten zugunsten des Substanzkonsums;
- fortgesetzter Gebrauch, obwohl körperliche oder psychische Probleme bekannt sind; starkes Verlangen oder Drang, die Substanz zu konsumieren (Craving).“
Quelle: DHS e.V. 2023
Der neue Begriff „Störung“ soll weniger stigmatisierend, sondern lösungsbezogener sein. Dem Begriff „Abhängigkeit“ wird zudem meistens eine Eigenverantwortung zugeschrieben. Unter anderem aus diesen Gründen hat sich das AWO VIA Beratungszentrum entschieden, die neuen Begrifflichkeiten in Zukunft zu verwenden.
Jens Trappmann
Exzessive Mediennutzung
Das Beratungsangebot richtet sich an alle, die viel Zeit vor dem Handy, dem PC oder der Konsole verbringen und sich hierüber Gedanken und Sorgen machen. Dazu gehören Gaming, soziale Netzwerke, Streaming, Konsum von Onlinepornografie, Online-Kaufsucht …
Eine exzessive Mediennutzung kann dann vorliegen, wenn seit längerem unkontrolliert viel Zeit vor dem PC oder Handy verbracht wird und andere Verpflichtungen und Freizeitaktivitäten vernachlässigt werden. Innerhalb der Beratung vermitteln wir erste Informationen zur Internetnutzungsstörung und Hilfsmöglichkeiten. Ziel ist die Förderung der Medienkompetenz und die Erlangung eines selbstbestimmten Medienkonsums.
Bei Interesse, können Sie sich gerne telefonisch in unserer Beratungsstelle melden.
Beratung:
Marit Eckert
Tel.: 02335 9183-12
marit.eckert@awo-en.de
Auch Sorgeberechtigte und Angehörige sind zu einem vertraulichen und unverbindlichen Gespräch willkommen.
Essstörungen
Bei den Essstörungen handelt es sich um Störungsbilder, die durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. Sie zeigen sich auf unterschiedliche Weise:
Anorexie:
Menschen haben große Angst davor, an Gewicht zuzunehmen. Sie erleben sich häufig selbst bei deutlichem Untergewicht als normal oder übergewichtig. Das Körpergewicht ist für sie von großer Bedeutung für das Selbstwertgefühl, deshalb korrigieren sie es stetig nach unten (wenig bis gar nicht essen, massiver Sport etc.).
Bulimie:
Symptome sind wiederholte Essattacken und Maßnahmen, um einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken (Erbrechen, Abführmittel etc.).
Binge-Eating-Störung:
Auch hier kommt es zu wiederholten Essattacken, aber ohne regulierende Gegenmaßnahmen. Es kommt zu einem Kontrollverlust beim Essen, Hunger- oder Sättigungsgefühle werden nicht mehr wahrgenommen.
Allen Menschen mit den oben genannten Essstörungen gemeinsam ist, dass sie Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen haben und sich selbst als „falsch“ und nicht liebenswert betrachten.
Ziel einer Behandlung ist es, ein geregeltes und bedarfsorientiertes Essverhalten zu erreichen. Gleichzeitig müssen die eigentlichen innerseelischen Hintergründe der Essstörung geklärt werden. Eine Verbesserung des Selbstwertgefühls und der Gefühlswahrnehmung sollen ebenfalls erreicht werden.
Beratung:
Vera Holtmann
Tel. 02335 9183-15
vera.holtmann@awo-en.de
Rückfallprophylaxetraining (RPT) in der Gruppe
Informationen in leichter Sprache
Das AWO VIA Beratungszentrum ist eine Beratungsstelle.
Das heißt, bei uns arbeiten mehrere Menschen zusammen. Sie arbeiten zusammen, um anderen Menschen zu helfen.
Wobei helfen wir?
Wir helfen bei Problemen mit Alkohol, Zigaretten und Drogen. Wir helfen auch bei Problemen mit Sucht. Sucht heißt, dass man etwas nicht mehr lassen kann, obwohl es schadet.
Alkohol, Zigaretten und Drogen sind Mittel, die unsere Stimmung verändern.
Zu uns kommen Menschen mit Fragen
Schaden mir Alkohol, Zigaretten und Drogen?
Bin ich süchtig?
Esse ich viel zu viel oder viel zu wenig?
Schaue ich nur noch auf mein Handy oder spiele den ganzen Tag
Computerspiele?
Ich habe Sorgen um einen Freund. Wie kann ich ihm helfen?
Wie finde ich einen Therapieplatz?
Ich weiß nicht mehr weiter. Wer hilft mir?
Dies sind nur einige Fragen, die man uns stellt.
Wie helfen wir?
Jeder kann zu uns kommen. Es kostet nichts. Man muss auch seinen Namen nicht verraten. Wir sprechen über die Probleme. Wir sprechen auch über Gefühle. Wir suchen gemeinsam Lösungen für das Problem. Sie denken über Ihr Leben nach. Sie planen Ihre Zukunft. Wie kommen sie zu uns? Am besten rufen Sie uns an. Wenn sie nicht anrufen können oder wollen, fragen Sie Eltern, Betreuer oder eine andere Person. Die kann dann für Sie anrufen. Dann vereinbaren wir einen Termin. Sie kommen in die Beratungsstelle. Oder wir kommen zu Ihnen.
Fremdsprachige Informationen
Informations- und Beratungsgespräche können auch in englischer und (begrenzt) in französischer Sprache geführt werden. Wir bemühen uns bei Bedarf in Einzelfällen um Dolmetscher.
Informationsmaterialien können in unterschiedlichen Sprachen direkt in der Beratungsstelle oder über das Internet bezogen werden:
Ein Angebot an alle, die einem nahestehenden Menschen helfen möchten
englisch
PDF
russisch
PDF
türkisch
PDF
Drogen? Alkohol? Tabletten? Irgendwann ist Schluss mit lustig
Wenn das Glücksspiel zum Problem wird – Informationen für pathologische Glücksspieler/innen mit Migrationshintergrund
Informationen für Angehörige von pathologischen Glücksspieler/innen mit Migrationshintergrund
Informationen zu Alkohol und anderen Drogen
Alle genannten Broschüren können bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen bezogen werden: www.dhs.de
Links
AWO-Positionen Sucht:
AWO Positionspapier zur Cannabisdebatte PDF
Infoblatt zum Thema „Lachgas“
2023_Factsheet_Lachgas.pdf
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
http://www.bzga.de
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
http://www.dhs.de
Stiftung für Prävention
www.ginko-stiftung.de
Klasse2000 Gesundheitsförderung in der Grundschule – Gewaltvorbeugung und Suchtvorbeugung
http://www.klasse2000.de
http://www.landesfachstelle-gluecksspielsucht-nrw.de/
Erziehungs-und Familienberatungsstelle
des GVS in Herdecke
http://www.gvs-eb.de/
Das Team
E. Housein, V. Holtmann, J. Trappmann,
A. Latusek, M. Eckert (v.l.n.r.)
Persönlicher Kontakt:
Für News und Infos
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