Zentrum für Logopädie
„Die Sprache ist die Kleidung unserer Gedanken“
Samuel Johnson (1709-1784)
Im Zentrum für Logopädie der Arbeiter Wohlfahrt Unterbezirk Ennepe-Ruhr ist es allen Mitarbeiter*innen eine Herzensangelegenheit, Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten dabei zu unterstützen, entstandene Schäden in ebendieser „Kleidung“ zu beheben und verloren gegangene Möglichkeiten der Kommunikation zu finden oder neue zu kreieren.
Die der Schule für Logopädie angeschlossene Praxis bietet Kindern und Erwachsenen ein ansprechendes Umfeld, um dort gemeinsam zu arbeiten und Unterstützung rund um das Thema Sprache anzubieten.
Unser Team
Das Team unserer Logopädieschule besteht aus erfahrenen und staatlich anerkannten Logopäd*innen, die fachliche Schwerpunkte des Unterrichts übernehmen. Dies beinhaltet sowohl die theoretische Vermittlung der verschiedenen logopädischen Störungsbilder als auch die praktische Anleitung und Supervision im Rahmen der praktischen therapeutischen Ausbildung.
Alle Teammitglieder nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil und halten sich auch anhand von Literatur- und Internetrecherche sowie im kollegialen Austausch über neueste Entwicklungen, Forschungsergebnisse etc. im Bereich der Logopädie auf aktuellem Wissensstand. Alle Mitarbeitenden der Schule für Logopädie verfügen über ein breit gefächertes Wissen, welches sie mit viel Freude an der Sache im theoretischen und praktischen Unterricht weitergeben.
Unsere Leistungen sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001.
Cornelia Oestereich
Schulleitung
Lehrlogopädin, Diplom Legasthenietrainierin, Lehrkraft für Gesundheitsfachberufe
Cornelia Oestereich leitet seit der Gründung im Jahr 2000 die Schule für Logopädie in Hattingen und unterrichtet im theoretischen und praktischen Bereich folgende Fächer: Physiologische Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsstörungen. Sie führt Praxisanleitungen und Supervisionen im Bereich Kindersprache durch und beschäftigt sich darüber hinaus theoretisch und praktisch mit den Gebieten: Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie und Dyskalkulie im Kindes- und Erwachsenenalter.
Dr. Simona Cantemir
Medizinische Leitung
Fachärztin für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie
Zusatzbezeichnungen: plastische Chirurgie und spezielle HNO-Chirurgie
Dr. Simona Cantemir hat seit Gründung der Schule die medizinische Leitung. Sie arbeitet als leitende Oberärztin bei Professor Dr. Laubert, Kath. KKH GemGmbH/Universität Witten-Herdecke. Dort haben die Schüler*innen die Möglichkeit unterschiedliche Bereiche der Fachgebiete Phoniatrie und Pädaudiologie über Hospitationen kennenzulernen.
Diana Althoetmar
Lehrlogopädin
Diana Althoetmar hat im August 2012 den Unterricht im Bereich Aphasie übernommen und diesen vermittelt sie den Schüler*innen sowohl theoretisch als auch praktisch mit vielen Beispielen. Sie übernimmt hier die Praxisanleitung und ebenso die Supervision. Des Weiteren behandelt sie Patient*innen der angegliederten Praxis für Logopädie in Hattingen vor Ort und macht Hausbesuche.
Dr. med. Viola Irmin Steiner
Fachärztin für HNO-Heilkunde, Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie
Master of Arts (Linguistik)
Frau Dr. Steiner unterrichtet seit 2002 als Dozentin an unserer Schule. Begonnen hat sie mit ihren medizinischen Fächern HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Audiologie/Pädaudiologie, die somit in enger Verzahnung gelernt werden können. 2018 schloss sie an der Ruhr-Universität Bochum ihr Zweitstudium in Linguistik ab, so dass sie ihre Lehrberechtigung um dieses Gebiet erweitern konnte. Besonders liegt es ihr am Herzen, medizinische und linguistische Kenntnisse bei ihren Schüler*innen zu verknüpfen.
Ingo Kühnemund
Logopäde
Seit 2000 unterrichtet er zu den Störungsbildern Stottern und Poltern mit vielen praktischen Beispielen. Ingo Kühnemund ist Inhaber von zwei logopädischen Praxen und kann somit die theoretischen Unterrichtsinhalte aktuell und praxisnah vermitteln. Besonders interessant ist es für die Schüler*innen, über Selbsterfahrungsstudien o. g. Störungsbilder zu erleben und sich demzufolge empathischer und individueller auf die Therapie mit Stotter-/Polter-Patient*innen einstellen zu können.
Harald Panknin
Atem-,Sprech- und Stimmlehrer; Hypnosystemischer Coach
Harald Panknin unterrichtet seit 2018 an unserer Schule. Zuerst unterrichtete er das Fach Sprecherziehung, in dem es im Kern um dasThema der therapeutischen Gesprächsführung geht. Seit Anfang 2019 unterrichtet er zusätzlich das Fach Stimme. Die ersten zehn Jahre von seinen mehr als 25 Jahren Erfahrung als Therapeut hatte er sich ausschließlich auf Stimmtherapien spezialisiert. Danach ergänzte er sein Portfolio durch das Coaching. Die zusätzliche Ausbildung und die Erfahrungen im Business Coaching fließen in seinen Unterricht ein. Die Schüler*innen profitieren von vielen Fallbeispielen aus der langjährigen Praxis.
Mandy Ebrecht
Logopädin
Frau Ebrecht hat an der Schule für Logopädie in Hattingen 2014 ihr Examen bestanden und arbeitete neun Jahre in der der interdisziplinären Förderung angeschlossenen logopädischen Praxis der AWO Ennepe-Ruhr in Gevelsberg Asbeck. Im Sommer 2023 wechselte sie zur Schule für Logopädie als Lehrlogopädin. Ihre Schwerpunkte sind die Kindersprache, Schluckstörungen im Kindesalter, Autismus und Trisomie 21.
Lisa Schänzer
Logopädin
Lisa Schänzer arbeitet seit August 2020 an unserer Schule. Ihr Einsatzbereich liegt hauptsächlich in der Frühförderung Hattingen. Des Weiteren betreut sie Patient*innen in der angegliederten Praxis für Logopädie und macht Hausbesuche rund um Hattingen.
Petra Homm
Schulsekretärin
Seit Juni 2016 kümmert sich Petra Homm im Vormittagsbereich um das Sekretariat und ist Ansprechpartnerin für alle Fragen und Wünsche der Schüler*innen.
Das macht unsere Schule besonders
Lernen 2.0
Wir in Hattingen sind die erste Schule, die eine digitale Lernplattform in ihr Unterrichtskonzept integriert hat. So können Inhalte aus dem Unterricht optimal auf dem Laptop, dem Tablet oder dem Smartphone wiederholt werden. Lernprogramme und Lehrfilme bieten dabei eine tolle Möglichkeit sich mit spannenden und komplexen Inhalten noch einmal intensiver auseinander zu setzen.
Eigener Kursraum
Jeder Kurs hat bei uns einen eigenen Kursraum. Das ist uns gerade deshalb sehr wichtig, da unsere Schüler*innen so einen festen Lern- und Arbeitsplatz haben. Die Kursräume dürfen durch die Schüler*innen individuell gestaltet und eingerichtet werden, weshalb der Wohlfühlfaktor hier natürlich besonders hoch ist.
Familiäre Atmosphäre
Wenn wir unsere Schüler*innen fragen, was sie an der Schule besonders schätzen, dann ist das die wohl meistgenannte Antwort. Wir fördern eine offene Kommunikationsstruktur, in der jeder jeden kennenlernt. Durch kursübergreifende Projekte lernen sich auch die Schüler*innen untereinander besser kennen und profitieren von dem gegenseitigen Austausch. Bei schulischen, aber auch persönlichen Problemen stehen unsere Lehrlogopäd*innen und unsere Schulleiterin immer zu Gesprächen zur Verfügung und lösen Probleme gemeinsam.
Schulchor
Ab dem Sommer 2018 gibt es an unserer Schule einen Schulchor. Die Leitung übernimmt Frau Schäfer, Lehrlogopädin für den Fachbereich Stimme.
Praxismanagement lernen
Als erste und bislang einzige Schule starten wir mit einem neuen Unterrichtsfach, das Schüler*innen auch die betriebswirtschaftliche Seite der Logopädie näherbringen soll. In „Therapie- und Praxismanagement“ lernen sie wichtige Bereiche wie Buchhaltung und Abrechnung, aber auch strategische Planung und Praxisführung kennen. Dieses Wissen ist in der logopädischen Ausbildung bislang einzigartig und schafft eine besondere Qualifikation für unsere Absolvent*innen sowohl als Angestellte, aber auch als Selbstständige.
Fachdozent*innen
Die Qualität der Ausbildung hat bei uns einen besonders hohen Stellenwert. Daher werden alle Fächer ausschließlich von Fachdozent*innen wie Fachärzt*innen, Jurist*innen, Pädagog*innen etc. unterrichtet. Die logopädischen Fächer vermitteln in Theorie und Praxis unsere qualifizierten Lehrlogopäd*innen.
Spannende Fächer wie Erlebnispädagogik machen den Schulalltag bei uns abwechslungsreich und sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Unser Kurs 22 durfte hierfür auf einem speziellen Bauernhof einige besondere Unterrichtsstunden erleben. Die Schüler*innen haben eine Menge Spaß gehabt und viele wertvolle Erfahrungen für die eigenen Therapien sammeln können.
Hier finden Sie eine Übersicht über alle Kooperationen und weiteren Institutionen, die zur täglichen Arbeit der Logopädieschule Hattingen gehören. Von den vielfältigen und interessanten Arbeitsbereichen der Schule profitieren unsere Schüler*innen theoretisch und praktisch.
Für eine größere Ansicht, klicken Sie bitte auf das Bild (Link zum PDF).
Berufsbild Logopäde*in
Der Beruf des Logopäden/der Logopädin gehört zu den medizinischen Fach- und Heilberufen. Die Aufgabe der Logopäden*innen besteht in der Befunderhebung und Therapie von Kommunikationsstörungen. Sie beinhaltet aber auch die Prävention sowie die Beratung der Patient*innen und deren Angehöriger. Logopäden*innen behandeln Patient*innen mit Störungen der Stimme, der Sprache, des Sprechablaufs, des Redeflusses, der Nahrungsaufnahme und des Gehörs. Ziel der logopädischen Behandlung ist es, die Kommunikationsfähigkeit der Patient*innen wiederherzustellen oder im Rahmen einer umfassenden Rehabilitation zu verbessern und deren soziale Integration zu fördern.
Kommunikationsstörungen können sein:
- Störungen der Stimme (z.B. Stimmlippenlähmungen, Zustand nach Kehlkopfoperationen oder bei Patient*innen mit hoher stimmlicher Belastung wie Lehrer*innen, Erzieher*innen usw.)
- Störungen der Sprache (z.B. Aphasien nach Schlaganfall oder Hirnblutung)
- Sprachentwicklungsstörungen oder Lautfehlbildungen
- Störungen der Sprechmotorik (z.B. Dysarthrophonien aufgrund von Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems nach Insulten, Blutungen oder Schädelhirntraumen)
- Störungen des Redeflusses (Stottern, Poltern)
- Störungen des Gehörs (bei Auswirkungen auf die Sprachen)
- Störungen des Schluckvorgangs
Der Unterricht umfasst folgende Fächer:
- Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürger*innenkunde
- Anatomie und Physiologie
- Pathologie
- Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
- Pädiatrie und Neuropädiatrie
- Kinder- und Jugendpsychiatrie
- Neurologie und Psychiatrie
- Kieferorthopädie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Phoniatrie
- Aphasiologie
- Elektro- und Hörgeräteakustik
- Logopädie
- Phonetik/Linguistik
- Psychologie und klinische Psychologie
- Soziologie
- Pädagogik
- Sonderpädagogik
- Stimmbildung
- Sprecherziehung
Die Ausbildung - Theorie und ganz viel Praxis
Schon nach dem ersten halben Jahr der Ausbildung beginnt der praktische Unterricht. Unsere schuleigenen Praxen an der Schule für Logopädie in Hattingen sowie in Gevelsberg-Asbeck bieten unseren Schüler*innen Gelegenheit, einen Teil der 2100 Praxisstunden bei Hospitationen und selbst durchgeführte Therapien unter Supervision zu absolvieren. Die Zusammenarbeit mit Institutionen wie Altenheimen, Kliniken und Kindertageseinrichtungen erschließt unseren Schüler*innen einen großen Patient*innenstamm mit vielen verschiedenen Störungsbildern. Auch Hausbesuche gehören zum Ausbildungsprogramm. Dies gewährleistet kompetente Vorbereitung auf die Berufstätigkeit. Die frühzeitige praktische Arbeit mit den Patient*innen zeigt unseren Schüler*innen, welche Bedeutung ihre Arbeit für die Patient*innen hat und weckt erfahrungsgemäß ihre Lernmotivation.
Stimmen unserer Schüler*innen
„Ich habe meine Ausbildung 2004 abgeschlossen und weiß, dass mich diese Schule für alle beruflichen Möglichkeiten ausgebildet hat. Die Schulzeit war zeitintensiv, anstrengend, aber fachlich überdurchschnittlich kompetent und sehr schön. Im Anschluss habe ich zwei weitere Ausbildungen ohne Schwierigkeiten sehr gut abgeschlossen, da ich an der Logopädieschule gelernt habe, selbstständig und eigenverantwortlich zu lernen.“
Christine Wille-Zydek
„Die permanente fachliche, konstruktiv-kritische Betreuung seitens der Dozenten wurde in Hattingen großgeschrieben. So hatten wir Schüler die Möglichkeit, die notwendigen Positionen in der Therapievorbereitung, -durchführung und die kritisch bewertende Nachbereitung ausführlich zu erlernen. Noch heute profitieren meine Mitarbeiterinnen und ich von dem großen Therapiefundus, den ich mir mit Hilfe der Dozenten anlegen konnte. Gerne empfehle ich die Schule heute noch Freunden und Bekannten, die eine Ausbildung als Logopäde*in anstreben!“
Anja Maler
„Wir haben uns im zweiten Kurs der Logopädie-Schule kennengelernt, sind gemeinsam durch das Examen gegangen und seit fast acht Jahren in unserer Praxisgemeinschaft selbstständig. Wir denken gerne an unsere Ausbildungszeit, das Dozententeam und die familiäre Atmosphäre zurück!“
Heike Körtke & Nadine Fahl
„Nachdem ich vor einigen Jahren aus der quirligen Metropole Ruhr in das sehr beschauliche Bad Driburg gezogen bin, stelle ich in zunehmendem Maße fest, wie froh ich bin, eine so fundierte und kompetente Ausbildung erhalten zu haben. Bereits zu Anfang musste ich erkennen, dass unser Berufsbild und was Logopädie leisten kann, hier in der Region offensichtlich noch nicht erkannt wurde. Von Aussagen wie „von Logopäden halte ich nichts, nehmen sie doch mal ein paar Tropfen“ (Neurologe), bei einem von mir vermuteten beginnenden Parkinsonsyndrom, bis hin „man habe gedacht, dass sei doch ein eher alberner Beruf, da wir ja nur mit Kindern spielen würden“, ist mir schon einiges begegnet.
Um Weihnachten herum kam eine Grundschullehrerin auf mich zu mit der Fragestellung, ob es sein könne, dass eine sprachliche Problematik vorliegen könne, wenn „die Ohren“ laut HNO- Arzt völlig in Ordnung wären. Sie hätte ein Kind, dass ihrer Auffassung nach und auch nach Ansicht der Eltern beim Erwerb der Schriftsprache überdeutliche Schwierigkeiten zeige. Ich erklärte, dass ich dazu ohne weitere Informationen keine Aussage treffen könne und bot ein Gespräch mit den Eltern an. Es stellte sich heraus, dass eine Untersuchung des äußeren sowie des Mittelohres stattgefunden hatte, mit der abschließenden Aussage, Logopädie sei hier nicht erforderlich. Im Sinne des Kindes schlug ich meinerseits nun vor, eine Diagnostik durchzuführen. Es zeigte sich, dass bei dem Kind eine ausgeprägte auditive Verarbeitungs- / phonologische Störung sowie einer vermutete familiäre Autismusspektrumsstörung vorlag. Ein leichter Sigmatismus war ebenfalls zu diagnostizieren. Mir geht das Herz auf, wenn ich jetzt sehe, mit welcher Begeisterung das kleine Mädchen zu mir kommt und endlich jemand „hilft“, nachdem sie sich seit Jahren in vielen Dingen sowohl zu Hause als auch in Kindergarten und Schule verweigert hat und als stur abgestempelt wurde. Dies alles schreibe ich auf, um Mut zu machen, diese wirklich schwere Ausbildung durchzuhalten – und schätzen zu lernen. Heute kann ich sagen, ich kann mit fundiertem Wissen meinen Beruf ausüben und auch solch schwierige Situationen ohne Angst meistern. Dafür bin ich dankbar.
Annette Illigen-Zahner
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